ABC-Etüden 36-39.23 – Treibsand


Bild von Ronald Gohl auf Pixabay

Treibsand

 

Blutregen schlug schwer an die Scheiben,

abgrundtief war die Angst vor Höllenqual.

Soll ich denn ohne Sohn alleine bleiben,

hab ich denn überhaupt eine andere Wahl?

 

Auch ihr Kind kann das meine nicht ersetzen

das mit ihrer Schuld in den Tod sie trieb!

Schluss für immer, ich muss die Messer wetzen!

Auch wenn ich ein ehrlich Kerl und kein Tagedieb.

 

Beenden muss ich diesen lähmenden Spuk!

Vorbote war es lang schon von ihrem Hass,

ich spür es immer noch mit jedem Atemzug,

wie sie mit Lust ihn hat gequält aus reinem Spaß.

 

Soll auch ich vor die Bahn sie einfach zerren?

Nein, sehen will ich, wie ihr Auge bricht,

wenn mein Messer in ihr Herze sticht!

 

(In Anlehnung an Gerhart Hauptmanns Novelle „Bahnwärter Thiel“.)

Bild von Niek Verlaan auf Pixabay

5 Comments

  1. Hu, Werner, du wandelst da aber auf dunklen Pfaden, die nicht so leicht auszuhalten sind. Sehr bedrückend, sich das vorzustellen und derart umzusetzen, Respekt!
    Spätnachmittagskaffeegrüße 🌤️🌳🌻☕🍪

    1. Danke, Christiane. Ja, die dunklen Pfade der Seele, die sie geht, wenn sie schwer geschädigt oder gekränkt wird und keiner wirklich da ist, der einen tröstet oder die Probleme gemeinsam mit einem aufarbeitet.
      Hauptmann hat da ein ernstes Thema aufgegriffen.
      Gruß aus der sonnigen Wetterau.

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