Geschehen


shame-799097_960_720

(Bildquelle: http://www.pixabay.de)

wir haben es lieber

mit Leidkultur

anstatt

Leitkultur

________________________________________________________________________________________________________

Mut

Gedanken

Ängste:

Warum laufen wir weg?

Lösungen suchen

Wege finden:

Wir können es!

hier auf der Erde

zu unserem Ziel:

Laufen wir den eignen Weg!

________________________________________________________________________________________________________

visionen_und_werte

Münchhausen?

Eine vergangene Welt

bekleckert mit Sorgen

die Rosinen raus gepickt

von sowieso schon Satten

soll Basis sein

für ein freieres Leben?

Nur für die Wenigen

die gelernt zu übersehen.

________________________________________________________________________________________________________

Ladung

Wegweiser

Manche laufen weg

andere kommen wieder

richtig oder falsch

lass es sie selbst erfahren

in dieser kurzen Welt

ein falscher Gott

stimmt die Richtung an.

________________________________________________________________________________________________________

Stirb nicht im Warteraum der Zukunft von Tim Mohr

Erinnerungen an die Zukunft

Verflossener Tage Sinn

kehrt nimmer wieder,

Veränderung zieht dahin,

es bleiben nur die Lieder.

Verborgen in ihren Reimen

erzählen sie wie es war,

beschönigen die Leinen,

die vormals die Zeit gebar,

singen nicht den Mut,

den uns das Jetzt gegeben,

mit der Freiheit Flut

im Morgen zu leben.

Drum stimm sie an

wenn du nicht vergisst,

dass das eigentliche Wann

Signal der Zukunft ist.

________________________________________________________________________________________________________

Help!

Vergessen

die Welt hörte plötzlich auf, sich zu drehen

die Schwerkraft sackte auf Null

die Atmosphäre verflüchtigte sich ins All

tote Menschensatelliten aufgebläht in Wehen

in Sekunden stirbt der Kampf – Milliarden Jahre

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – gemeinsam auf der Bahre.

________________________________________________________________________________________________________

Spuren

Ich habe eben v. Harnier

seinen Radiergummi

zurück

auf den Tisch

geworfen.

Plötzlich dachte ich,

so kannst du das

doch nicht machen,

du solltest

es ihm

ordentlich hinlegen.

Fast

hätte ich es

wieder aufgenommen

und sachte

auf den gleichen Platz

zurückgelegt.

Aber seltsam,

ich stutzte doch,

denn

man sieht es dem Gummi

einfach nicht mehr an

ob man es sacht gelegt

oder brutal

geschmissen.

Die Luft, die ich geatmet,

die Pfütze,

in die ich getreten,

Dinge,

die ich angeschaut,

das Telefon,

das geklingelt,

die Heizung,

die ich abgestellt,

der Radiergummi,

den ich geworfen,

der Mund,

den ich geküsst,

das Wort,

das ich gesprochen,

der Traum,

den ich verscheucht,

der Sommer,

den ich gehasst.

An manchen Dingen

hinterlässt unser Handeln

keine sichtbaren

Spuren,

als ob

wir gar nicht gewesen,

und dennoch

haben wir sie gefasst,

und sie

haben uns gedient.

________________________________________________________________________________________________________

Hosen runter!

wir verstecken uns in Hosen,

Blusen, Kleidern und Jackets,

wir verstecken uns hinter Lügen,

Phrasen, Märchen, Drogen, Alkohol,

die Nutten, die sich nackend zeigen,

sind eine verkommene Brut,

die schonungslos die Wahrheit sagen,

zu taktlos für einen Kompromiss,

die von uns gebesserten Gefangenen

bleiben dennoch eine latente Gefahr,

die Jugendlichen sind ein Skandal,

wo das alles enden soll!

Wenn wir nicht endlich wagen,

uns selbst nackend steh’n zu seh’n.

________________________________________________________________________________________________________

Bewegung

Erleuchtung

Zeitung

die Zeit zu verstehen,

von beschriebenem Papier,

von Dingen,

die heute so sind,

weil sie irgendwann einmal

so geplant,

die das weitere Geschehen prägen,

die lügen können,

die abgetan werden,

Platz für eigene Gedanken geben,

Kultur und Mord,

Krieg und Witz,

Wahrheit und Dichtung,

alles auf der gleichen Seite.

Vielfalt.

Abbild des Lebens, der Zeit.

________________________________________________________________________________________________________

Räderwerk

Perpetuum mobile

Phantasien

Nie-Gesagtes

stumme Zeugen

einer Leidenschaft

die sich in mir wälzt

wie ein Feuerrad

alles schmilzt

zerrinnt

formt sich neu

immer wieder

immer wieder

das ersehnte Ende

stellt neue Fragen

und setzt das Rad

erneut in Gang.

________________________________________________________________________________________________________

Konsum

Kapazitäten

 

Konsum, Konsum,

die Wirtschaft braucht ’nen Boom

kauft ein, kauft ein,

sonst trifft es euch ganz allein

________________________________________________________________________________________________________

Frühjahrsputz

Frühjahrsputz

Breschen geschlagen

in erstarrtes Hirn

ordentlich aufgeräumt

mit dem Staub der Zeit

neue Bahnen freigelegt

mit zittriger Hand

Gedanken umsortiert

aufgeschichtet

zu neuem Leben.

Schritt für Schritt

immer tiefer graben

durch die Schwelle stoßen

wagen ohne Schutz

sich preiszugeben

aufzugehen mit dir selbst.

________________________________________________________________________________________________________

Sklavenhaltung

Kalahari

Die Domestiken entkommen dem Dompteur,

verdrängen seine Befehle aus erwachtem Gehör,

die schwarze Dohle stürzt sich auf euch nieder

und zerstört den Reim all‘ eurer großen Lieder,

und ihr müsst, verdammt, zur Donnerbüchse greifen

und laut um euer weißes Leben keifen,

denn doppelbödig, wisst ihr, war eure Moral.

Dafür auch singt am Grab euch kein Choral.

________________________________________________________________________________________________________

Affenkittel

Roots 2000

Im Primaten-Center von Atlanta

spritzen sie ausgewählten Exemplaren

Gehirnzellen von menschlichen Föten ein.

Bald fangen die Affen an,

texanisch zu sprechen.

Schade, dass Johnny Weissmüller schon tot ist.

Dann könnte er ihr Tarzan sein.

So wird es wohl nur dazu kommen,

dass sie zunächst im heißen Süden

in den Baumwollfeldern arbeiten werden.

________________________________________________________________________________________________________

Stress-und-Hektik

Und für uns?

Bei uns scheinen sich

die Diener zu Herren

aufgeschwungen haben.

Sie reisen nur noch fein

in der Welt herum:

der Verteidigungsminister

in Indonesien

(will er dort

einen Beistandspakt

schließen?)

Genscher in New York

(um Reagan an seine

Pflichten zu erinnern,

dabei macht der eh‘

was er will)

Weizäcker in Jerusalem

(nach seiner Rede

im Mai Israel

wegen unserer

Waffengeschäfte

mit Saudi Arabien

zu beschwichtigen)

der Innenminister

in Korea

(will er von denen

neue Folterungs-

methoden lernen?)

Und alle halten

sie Reden,

erzielen historische

Wendepunkte.

Wie die alle

noch richtig arbeiten

können?!

Wir sollten uns wohl

ein Beispiel nehmen.

Das ist doch leicht

unter einen Hut

zu kriegen,

mit ein wenig Willen,

und wenn man sich

nur richtig Mühe

gibt:

Kanzler

Parteivorsitzender

Wahlkampfredner

Strategiekommission,

dazu Aufsichtsratspflichten,

Parteispenden kassieren.

Man muss eben

gleichzeitig

essen und arbeiten

können.

Und wenig Schlaf.

Koalitionsgespräche

Abstimmung mit FJS

Auslandsreisen

Urlaub

Kirchenratsvorsitz

Mann und Vater

Fernsehdiskussionen

Uno-Vollversammlung

Nato-Rat

EWG-Kommission

Landtagswahlen

Kirb in Rheinland-Pfalz

Staatsempfänge

Mainz bleibt Mainz

Konzertierte Aktion

Dreiergespräch

Bundestag

Landesverbände

Sudeten-Tagung

Kabinett

Arbed-Sanierung

Fraktion

Pressekonferenzen

Termine vor Gericht.

Das glaubt mir keiner,

aber das müssen

echte Supermänner sein.

Ich komm‘ mir

richtig unfähig vor,

so als mittlerer

Angestellter

mit meinen zehn

Mann unter mir.

Nur Zeit zum

Beten haben sie

wohl nicht mehr.

Vielleicht

sollten wir

das für sie tun.

________________________________________________________________________________________________________

Atomkrieg

(für Jens – geschrieben 1985 im Angesichte einer  möglichen atomaren Auseinandersetzung)

Heavy Metal

Staub quillt aus den Schlünden

geborstener Kanalisation

verdrehte Deckel neigen sich

Eisen kracht auf Eisen.

Die Drehtürme der hohlen Panzer

kaum noch dass sie gellen

ihre ehemals so schrille Weise

in einen Himmel ohne Sterne.

In die längst verrosteten Läufe

verstreuter Sturmgewehre

unermüdlich kratzt

bleierner Regen seine Verse.

Trossen peitschend bersten

unter splitterndem Eis

der auf Jahrmillionen

aufgetürmten Gletscher.

Vereinzelt taube Skelette

scheppern in den kahlen Dünen

wo klirrend sich noch reibt

hingeschmolzenes Gestein.

Herrenlose Raketenstummel

verbeugen sich ein letzes mal

wenn der Sandsturm heulend

in ihren Flossen dröhnt.

Kein Vogel fliegt mehr auf,

die verstummenden Geräusche

einer leergefegten Welt,

unser letztes Lied zu verkünden.

________________________________________________________________________________________________________

Maskenhaft

Entlarvung

Kommt,

all‘ die abgeworfenen Masken

wollen wir aufsammeln

und in ein Museum stellen.

Es wird bald riesengroß sein,

und wir müssen uns noch

Platz für die Zukunft lassen.

Nehmt sie auch den Toten ab,

und den Lebendigen.

________________________________________________________________________________________________________

GermanAngst

Gedichte

Auschwitz-

ung der

Angst

vor uns

selbst.

________________________________________________________________________________________________________

Nichts

Weitere Beiträge unter https://wkastens.wordpress.com

Schreibe einen Kommentar. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. ommentar verfassen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..