Link zu Christianes Schreibeinladung
Ich dachte erst, dass derartige Texte nicht so ein Ding für die Etüden sind und habe den Beitrag deswegen bewusst zuerst in Kathas Dienstags-Gedichte gestellt. Aber Christiane hat dann gleich eine Verlinkung angeboten. Und hier ist sie als eigenständige Etüde mit Vorspann.
Dies sollte von Anfang an kein Bukowski-Verschnitt werden. Ursprünglich hatte ich nur die ersten zweieinhalb Zeilen im Kopf, also bis hingehaucht, und es sollte eine „ordentliche“ Etüde werden. Aber dann hat sich das praktisch wie von selbst auf einmal ganz anders entwickelt. Ihr kennst das vielleicht auch, man hat eine grobe Idee und irgendwann verselbständigt sich das Ding und es fließt etwas ganz anderes aus der Feder.
Ich denke mein Unterbewusstsein hat da mitgespielt, denn vor ein paar Tagen habe ich im Fernsehen diese regelmäßige Sendung über den Hamburger Kiez gesehen:
ungehemmte Vergnügungslust, Sauftouren und Strip-Events auf der einen Seite und dann Drogenabhängige auf der anderen Seite, die aus irgendwelchen Gründen abgerutscht sind, immer wieder versuchen, von der Sucht loszukommen, erneut scheitern, obwohl sie wissen, dass sie mit dem Tode spielen dann doch wieder weitermachen, von der Allgemeinheit als Pack und asozial abgestraft werden und uns doch irgendwie den Spiegel vorhalten.
Und um das Bild zu übersetzen, dass wir in Parallelgesellschaften leben und nur Wenige sich wirklich für den anderen interessieren, da finde ich persönlich starke Worte durchaus angemessen.
Fiebertraum
Ich will euer Lehrer sein
für die groben Worte
hingehaucht im Suff
nach dem siebten Erguss
hinausgeschrien in Ekstase
wenn die Sonne blendet
und der falsche Kater
mir ins Hirn scheißt
ausgekotzt im Ekel
wenn ich noch tiefer
aus dem Leben falle
weil das Blut sich verdickt
wenn der heiße Löffel
auf der Matratze verdampft
und die luftigen Kristalle
mein Gehirn zerschneiden
dann komme ich euch zu nahe
in der Spiegelwelt des Heute
und trete euch mit Worten
in den geheiligten Arsch.

Link zu Christianes Schreibeinladung Ich dachte erst, dass derartige Texte nicht so ein Ding für die Etüden sind und habe den Beitrag deswegen bewusst zuerst in Kathas Dienstags-Gedichte gestellt. Aber Christiane hat dann gleich eine Verlinkung angeboten. Und hier ist sie als eigenständige Etüde mit Vorspann. Dies sollte von Anfang an kein Bukowski-Verschnitt werden.…


Nachdem wir uns schon unter deinem Eintrag für Katha ausgetauscht haben, belasse ich es hier dabei, mich für die Etüde zu bedanken 😉
Mittagskaffeegrüße ⛅🌳🍃☕🍪
Trink nicht so viel Kaffee, das ist nicht gut für die Gesundheit!
Ich trinke langsam ☕😉
Oooh, gute Idee!!
Du bist immer so erschreckend deutlich.😁
Kommt immer drauf an, wie wichtig mit das Thema ist. Und ich bringe schon gerne die Sachen auf den Punkt.
Das tust du zweifellos!
Bzgl Suff habe ich Günter Lamprecht in „Rückfälle“ in Erinnerung, Regisseur Peter Beauvais.
Ich traf Lamprecht sogar mal zufällig, sprach ihn aber deswegen nicht an.
Lamprecht spielte den Rückfälligen mit großer Wucht und Sensibilität gleichermassen.
Check ich mal. Danke für den Tipp.
Hähä … für Fieberträume kannste ja nix und der Text is‘ doch gut … 😉
Oh, ein Lob von Dir! Da sag ich ehrlich danke!
manchmal bedarf es deftiger worte.