ABC-Etüden 01.02.20 – Ehegeflüster


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Bild von Kristin Baldeschwiler auf Pixabay

 

Ehegeflüster

„Marita, hast du eigentlich die Anmeldung für deinen Skikurs schon abgeschickt?“

„Nein, Georg, hab ich nicht!“

„Ja wieso denn nicht? Du weißt doch, dass die Kurse immer schnell ausgebucht sind.“

„Nein, Georg, in diesem Jahr fahre ich nicht mit in den Skiurlaub!“

„Du fährst nicht mit? Wieso denn das, Marita? Wir haben doch für uns Drei schon alles im letzten Jahr gebucht!“

„DU hast gebucht, mit deinen Freunden. Mich hast du ja nicht einmal mehr gefragt!“

„Aber Marita, wir fahren doch JEDES Jahr zusammen mit Krauses und Norgalls nach Crans Montana, da muss ich doch nicht mehr fragen, das machen wir doch schon ewig so!“

„Ich habe einfach keine Lust mehr dazu, Georg! Immer kommandierst du mich rum: fahr auf dem Ziehweg weiter links, fahr nicht so schnell, du musst deinen Boppes beim Wedeln mehr bewegen, achte auf deine Stöcke, jetzt Schuss, bist du blind?“

„Wenn du keine Abfahrt kannst, dann musst du eben Langlauf mit Frau Norgall machen.“

„Um Gottes Willen, dann wander ich lieber ganz alleine, als mit dieser mickrig angezogenen Sabbeltante. Ja, und du kannst wieder fein mit deinen Kumpels den Affen auf der Piste machen und ich hol dich dann vom Glühweinstand ab, wenn du nicht mehr laufen kannst? DENKSTE, nicht mehr mit mir. Ende und Aus.“

„Aber Mama!“

„Ja, was ist denn, Peter?“

„Ich wollte mich doch wieder mit Alina treffen! Wir haben uns schon verabredet, ich will ihr doch das Snowboard fahren beibringen. Du weißt doch, wie sehr ich sie mag, und jetzt willst du alles kaputt machen?? Bitte, Mama!!“

„Ach, Peter, so hab ich das doch nicht gemeint! Also gut, das mit Alina sehe ich ja ein. Und um des lieben Friedens willen: diesmal komme ich noch mit. Aber das ist definitiv das letzte Mal! Ich schwör es!“

 

(295 Worte)

Beitragsbild:  Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay

 

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Bild von Free-Photos auf Pixabay

 

19 Comments

    1. Na, weil ihm sonst eine Zacke aus der wohlanständigen Krone fällt. Und weil sie natürlich kein Eigenleben hat, wo kämen wir denn da hin, wenn eine Frau auch noch über Urlaubsziel und -art bestimmen dürfte? Typisch, dass sie ganz fix für den Sohn einknickt …
      Ach ja.
      Liebe Grüße
      Christiane 😉

      1. Könnte ich mir zumindest, im positivsten aller Sinne, vorstellen. Erinnere dich an den Sketch wo es um die Wahl der Abendgarderobe der Dame geht. Da könnte man das von dir erdachte Gespräch auch verorten. Find‘ ick juut 🙂

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