Der Dienstag Dichtet – abgehängt


Bild von Maruf Rahman auf Pixabay

abgehängt

sie durften unsere Diener sein

sie durften für uns schuften

wir haben ihre Umwelt versaut

wir haben sie um ihre Rohstoffe betrogen

sie dürfen unseren Giftmüll sortieren

sie dürfen unsere alten Abgasschleudern fahren

sie dürfen Probanden für Corona-Impfstoff sein

wir schließen sie vom Erwerb über den Preis aber aus

wir reden seit einem Jahrhundert von gleichen Chancen

wir  sehen sie jedoch weiterhin nur als Bauernopfer

Fazit dieser beschissenen Welt:

Kapital  verdrängt Menschlichkeit

Hinweise und vertiefende Links:

Wikipedia:

Der Welthandel wird von den Industrienationen dominiert, insbesondere durch die Europäische Union mit einem Anteil von mehr als einem Drittel. Der gesamte afrikanische Kontinent (ohne Nahost) erreicht hingegen einen Anteil von gerade 2 bis 3 Prozent.

24.10.2011:

147 Unternehmen kontrollieren die Welt | Wirtschaft (fr.de)

10.01.2017:

„Konzernatlas 2017“: Agrarsektor weltweit in Händen weniger Konzerne | kurier.at

Konzernatlas 2017 (bund.net)

Quelle: ZDF Report

Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.

Mit von der Partie sind bisher:


Stachelbeermond  Mutigerleben  Wortgeflumselkritzelkrams

Findevogel  Berlin Autor  Nachtwandlerin  Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme  Gedankenweberei
Emma Escamila  Wortverdreher  Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub  Heidimarias kleine Welt  Traumspruch
Red Skies over Paradise

Und ich.

15 Comments

  1. Lieber Werner,
    für diese Dienstagdichtung bekommst du von mir kein gefällt mir,
    es ist viel zu traurig um zu wahr,m als dass es mir gefällen könnte.
    Ich finde es wertvoll und das gefällt mir, dass du auf diese Misstände hin dichtest.
    Segen dir! Liebe Grüße M.M.

    1. Danke, Monika! Weisst Du, irgendwie bin ich dem Thema wohl empfangsbereiter gegenüber. Ich habe während meiner Arbeitsaufenthalte z.B. in Mittelamerika viel Elend gesehen. Und wenn ich mich jetzt bei alten Freunden und in den Medien umsehe, dann merke ich, dass sich für diese Menschen rein gar nichts verbessert hat in den letzten 40 Jahren, im Gegenteil, eher alles noch schlechter geworden ist. Und das macht mich traurig und wütend.

      1. Lieber Werner das verstehe ich. Das was du gesehen und erlebt hast, habe ich nicht. Doch ich weiß um die Problematiken und bin dankbar, wenn du es hier aufzeigst. Egal um welches Unrecht es sich handelt. Aufklärung der Bevölkerung ist wichtig und wertvoll. Viele rennen ja wahrhaftig mit einer Augenbinde durchs Leben. Alles Liebe dir mit herzenswarmen Grüßen in deinen Dienstag. M.M.

  2. Lieber Werner, für diese Dienstagsdichtung bekommst du unbedingt mein „Gefällt mir“, denn es ist notwendig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass unser System auf Kosten der restlichen Welt lebt – bis es alle gehört und verstanden haben. Danke dir! 😁👍
    Morgenkaffeegrüße 😁⛅☕🍪👍

  3. Lieber Werner,
    danke, dass Du heute ein so ernstes Thema ansprichst, was meist noch unter dem Radar fliegt. Wird auch Neokolonialismus genannt, der Begriff trifft das eigentlich ganz gut, und wenn man sich damit ein Mal beschäftigt hat, fällt es schwer, sein Leben wie zuvor weiterzuleben, weil unser alltäglicher Konsum dafür verantwortlich ist. Allein von den Chips in unseren technischen Geräten tropft schon Blut.

    Nachdenkliche Grüße
    Alina

    1. Ja, das mit den Blutstropfen ist noch eine zusätzliche Seite, nämlich Geostrategie, um den Zugriff z.B. im Kongo auf Seltene Erden zu sichern. Da wird mit ganzen Völkern Schachmatt gespielt.

  4. Traurig und viel zu wahr. Schlimm finde ich dann solche Menschen, die von Wirtschaftsflüchtlingen reden. Wenn man es genau nimmt sind es „von uns verursachte Armut und Elend“s-Flüchtlinge.

  5. Aber was tun wir dagegen? Was können wir dagegen tun? Weniger Konsum, ja klar. Aber an und für sich müssten wir unser gesamtes Wirtschaftssystem in Frage stellen. Stattdessen forcieren wir und natürlich die USA in großem Stil den „freien Welthandel“. .. .

  6. Das ist leider so wahr. Wir leben sehr gut auf Kosten anderer. Ich kenne ein paar kleine Projekte, die durch faire Bezahlung helfen, aber es sind wenige. Der Massenmarkt wird davon nicht geändert.

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