Ich wollte nochmal ein Experiment mit KI machen und habe die Bing-KI am 13.10.2023 aufgefordert: „Schreiben Sie mir ein Gedicht im Stil von Charles Bukowski.“
Das kam dabei heraus:

Ich bin kein Dichter
Ich bin nur ein Typ, der trinkt und raucht und flucht
Ich kümmere mich nicht um Reime oder Rhythmus oder Form
Ich kümmere mich nicht um Grammatik oder Stil oder Norm
Ich kümmere mich nicht um Kritik oder Lob oder Ruhm
Ich kümmere mich nur um das, was ich fühle und denke und sage
Ich bin kein Dichter
Ich bin nur ein Typ, der lebt und liebt und leidet
Ich habe keine Botschaft oder Mission oder Vision
Ich habe keine Illusionen oder Träume oder Hoffnungen
Ich habe nur meine Erfahrungen und Erinnerungen und Wunden
Ich habe nur meine Freunde und Feinde und Geliebten
Ich bin kein Dichter
Ich bin nur ein Typ, der Bing benutzt, um Ihnen ein Gedicht zu schreiben
P.S.
Auf der Frankfurter Buchmesse, die ich am vergangenen Sonntag spontan besuchte, hörte ich in einem Vortrag des VdÜ (Verband deutscher Übersetzer) die Besorgnis, dass KI ihnen die Butter vom Brot nehmen würde, weil KI schneller und kostengünstiger übersetzen kann. Hauptargument des VdÜ gegen Nutzung der KI ist nach außen hin: KI hat keine Seele und kann deswegen nur wörtlich und nicht sinngemäß übersetzen und z.B. bei Wörtern mit gleicher Schreibweise nicht abwägen, welches die richtige Übersetzung im textlichen Zusammenhang sei.
Ich frage mich, ob es nicht unterschwellig auch um Urheberrechte und Tantiemen geht?
Wie auch immer: es ist ein spannendes Thema.
Wer sich mehr darüber informieren möchte, mag auch unter
Kollektive Intelligenz (kollektive-intelligenz.de)
fündig werden.
Zum KI Gedicht: ich finde es ehrlich gesagt nicht schlecht. Es wird dem Thema gerecht und schließt sogar humorvoll ab. Das hat mich am meisten verwundert, weil ich so etwas nicht erwartet habe.

Dies ist eine Aktion, die von Katha kritzelt ins Leben gerufen wurde. Jeden Dienstag wird ein selbst-geschriebenes Gedicht veröffentlicht.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen.
Mit von der Partie sind auch:
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Nachtwandlerin
Gedankenweberei
Erinnerungswerkstatt
Lebensbetrunken
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott
Suses Buchtraum
Wortmann
Traumspruch
Lyrik trifft Poesie
Voller Worte
Zielstrebig
Puzzleblume
wolkenleer
Querfühlerin
L wie

Statistiken belegen, dass ChatGPT die am schnellsten wachsende Anwendung ist.
Das macht die Inhalte von Texten völlig unkontrollierbar, was den Wahrheitsgehalt angeht, und wird zur allgemeinen Verunsicherung beitragen.
Ich glaube, es geht weniger um Urheberrecht und/oder Tantiemen, die fallen beide erst an, wenn das neue „Werk“ veröffentlicht wird. Aber es geht um Aufträge und um die Zeiten, in denen die erledigt werden können. Bei Gedichten stimme ich zu, ich glaube auch, dass man Übersetzer nicht ersetzen kann, aber ihre Arbeit wird sich verändern, wenn die KI z. B. die Rohübersetzung leistet. Und bei manchen Texten wird das vielleicht auch reichen, da, wo es keinen Muttersprachler braucht, da fallen Aufträge weg und Menschen verlieren Jobs. KIs lernen aus allem, womit mensch sie füttert, deepl beispielsweise ist für Englisch richtig gut …
Ich mag den Text auch, mir ist er für Buk nicht „eckig“ genug, aber vielleicht habe ich Vorurteile … 🤔
Morgenkaffeegrüße 🌧️🥱🍃☕🍪
Ich denke, dass ihr die Entwicklung unterschätzt. ChatGPT ist primitiv gegen das, was im Augenblick entsteht.
Stellt euch eine KI vor, die nur von Literatur gefüttert wird (nicht Schrott wie allgemeines Internet) und dann mit den erfolgreichsten Übersetzungen.
Da haben die Ergebnisse eine ganz andere Qualität.
Zum Einsatz in der Literatur: welchen Unterschied macht KI im Grunde zu den ja unter Bestseller-Autoren durchaus üblichen Einsatz von Ghost-Writern? Da steckt ja auch keine „wahre“ Identität dahinter, denn es ist ja auch nur eine Auftragsarbeit mit vorgegebenen Leitlinien. Aber das akzeptieren die Leser ja auch weitgehend, weil sie nicht die „Vereinigung, shake-hand“ mit dem Autor wollen, sondern nur mit der erzählten Geschichte und den Figuren??
Und wenn sich eine KI auf Literatur spezialisiert, dann wird das sicherlich ihre Qualität steigern. Bleibt die Frage, ob sie kreativ „Neues“ schaffen kann? (Wobei kreativ weitgehend doch nur eine Einordnung von uns ist für etwas, was noch nicht so da war. Und „neu denken“ kann man der KI sicherlich als Programmvorgabe oder Option mit eingeben.)
Da hat Du sicherlich Recht bezüglich Ghostwritern.
Es ist wahrscheinlich eine interessante Frage herauszufinden, wie ein Autor variiert. Vielleicht kann eine KI das besser.
Oder Kombinationen verschiedener Autoren. Es bleibt spannend, das abzuwarten.
Danke für Deinen Kommentar, den ich mit ein paar Gedanken beantworten möchte, die ich zu KI habe:
Als der letzte Mensch, der alles wusste wird das exzentrischen Genies Athanasius Kircher angeführt. Heute hat die KI Zugriff auf praktisch das gesamte Wissen der Menschheit. Und wie wir Menschen auch, wird es sicherlich in Zukunft KI-Apps für alle möglichen Spezialthemen geben. D.h. KI-Apps für Literatur, für Physik, für … nenne den Bereich. Das wird sie sicherlich noch schneller und noch wirksamer machen. Deswegen sage ich mal: so what?
Den Missbrauch und die Manipulation mit Daten haben wir selbst ja schon seit tausenden von Jahren eingeübt und leidlich selbst ertlebt, siehe Kirche, Kaiser und Könige und nicht zuletzt die Politik. Aber ich denke, da werden keine „politischen“ Grenzen aufzuzeigen sein, denn die helfen dort so wenig, wie sie in der Medizin gegen Genmanipulationen, künstliche Befruchtung und manipulierende neue mRNA-Impfstoffe mit geholfen haben. Das, was machbar ist, wird immer gemacht werden. Aber ich denke, die KI hat da durchaus die Chance, eine App zu konstruieren, die andere KI-Apps auf deren „Wahrheitsgehalt“ und deren Absichten überprüft. Es wird nur die Frage sein, wie lange sie dazu braucht.
Rührt KI vielleicht ein wenig mehr an der Frage: was ist eigentlich Wahrheit und wie wichtig ist die Wahrheit für unser Leben?
Um nur ganz kurz auf deinen letzten Absatz einzugehen, lieber Werner, ich bin in Zeitnot: Ja, ich denke, ja. KI ist nur ein Werkzeug, allerdings ein sehr mächtiges, die Wahrheit, die Erschütterung derselben und das, was das mit uns macht, das ist meines Erachtens das eigentliche Problem.
Meine Antwort ist verrutscht
Bukowsky war ein Mensch und genau so klingt es. Die KI ist was es ist und genauso klingt es … Morgengruß aus Griechenland
Ich bin mir da nicht ganz so sicher.
Dass C.B. ein Mensch war?
Das schon, es gab damals ja noch keine Roboter als Briefträger.
😅
Nicht schlecht, vor allem das Ende. Ist aber auch keine einfache Aufgabe, die du gestellt hast.
Ich finde KI interessant, weil sie die Frage aufwirft, was den Menschen ausmacht. KI ist keine Blackbox wie der Mensch, aber was, wenn der Mensch auch keine Blackbox mehr ist…
… tja, das sind Fragen
Ich habe nur meine Erfahrungen und Erinnerungen und Wunden
Das fetzt!